Voraussetzung sei das Schuldeingeständnis, sagt der Siegburger Superintendent Reinhard Bartha, doch damit täten sich die Menschen immer schwerer nach dem Motto “ Schuld haben zumeist die anderen oder die Gesellschaft oder die Umstände“. Für den Leiter der evangelischen Beratungsstelle Bonn, Thomas Dobbek ist Vergebung „eine christliche Grundhaltung“. Sie lässt sich aber nicht verordnen“, schreibt er und nennt Bereiche, die „so schwer wiegen, dass Menschen gar nicht vergeben können“. Beispiel Gewalterfahrungen und sexueller Missbrauch.
PROtestant fragt den nicht zuletzt aus dem WCCB-Prozess bekannten Bonner Richter Jens Rausch: Gibt es so etwas wie Vergebung vor Gericht? Jens-Peter Preis berichtet von seinen sehr persönlichen Erfahrungen als Gefängnispfarrer in Siegburg mit Gefangenen und deren Umgang mit Schuld. Zudem berichtet PROtestant vom „Erfolgsgeheimnis“ eines für Bonn und die Region einzigartigen evangelischen Beichtgottesdienstes: In der Trinitatiskirche in Endenich werden immer am 4. Advent Schuld und Versagen auf Zettel notiert, dann verbrannt und mit der Asche gedüngt anschließend Weihnachtssterne gepflanzt.
Der PROtestant, die Zeitung der Evangelischen Kirche in Bonn und der Region für Menschen aus Gesellschaft und Kultur, Politik und Wirtschaft, erscheint drei Mal im Jahr mit einer Auflage von inzwischen 6.800 Exemplaren. Er kann kostenlos bezogen werden: Evangelischer Kirchenkreis Bonn, Adenauerallee 37, 53113 Bonn (Tel.: 0228 / 6880 300, presse@bonn-evangelisch.de). Herausgeber sind die Kirchenkreise An Sieg und Rhein, Bonn sowie Bad Godesberg-Voreifel.
Die aktuelle Ausgabe 49 Weihnachten/Neujahr erscheint zum 3. Advent.