Der Bonner Krankenhausseelsorger Andreas Bieneck berichtet mit Beispielen, wie sehr „der Glaube im Sterben ein großer Halt sein kann“. Regina Matthiessen, Krankenschwester auf einer Intensivstation, ist eher kritisch. Für sie ist es eine Frage des Gottesbildes. Sie habe auch Menschen erlebt, die mit ihrem Glauben nicht im Reinen seien und dann könne es schwer werden. Auch für die Bonner Palliativmediziner Prof. Dr. Lukas Radbruch ist „Glauben nicht per se eine Ressource“. Wir erleben es, dass Menschen mit tiefer Religiosität genauso mit dem Schicksal hadern wie andere – oder vielleicht sogar mehr“.
Auch deshalb sei Seelsorge am Sterbebett „ein unersetzlicher Teil im Palliativteam“, betont Radbruch, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin ist. Bei der aktuellen Diskussion über die Sterbehilfe, macht Radbruch deutlich, wie komplex sich die Fragen vor Ort stellen: „Wenn wir Menschen auf Palliativstationen fragen, ob Sterbehilfe möglich sein müsste, sagen viele ja, wenn jemand schwer krank sei. Sie selbst sind schwer krank, aber für sich selbst sehen sie die Lösung nicht.“ PROtestant stellt Hospizvereine und -initiativen in Bonn und der Region vor sowie christliche, auch evangelische Rituale am Sterbebett, die Menschen gut tun.
PROtestant erscheint drei Mal im Jahr mit einer Auflage von 6.300 Exemplaren, die aktuelle Ausgabe ab dem 15. April. Die Zeitung kann kostenlos bezogen werden: Evangelischer Kirchenkreis Bonn, Adenauerallee 37, 53113 Bonn (Tel.: 0228 / 6880 300, presse@bonn-evangelisch.de). Herausgeber sind die Kirchenkreise An Sieg und Rhein, Bonn sowie Bad Godesberg-Voreifel.